Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit. Sie ist ein Zusammenspiel aus psychischem und physischem Wohlbefinden.
Jeder Hund bringt genetische Voraussetzungen mit, jedoch spielen Ernährung und der allgemeine Lebensalltag eine wesentliche Rolle bei der Gesunderhaltung.
Folgend werde ich auf einzelne Faktoren näher eingehen:

Körperliche Konstitution
Auf einen optimalen Ernährungszustand ist jedenfalls zu achten. Ein Hund sollte weder unterernährt sein noch überfüttert werden. Übergewicht hat gravierende Auswirkungen sowohl auf die Organe als auch den Gelenksapparat.
Muskelaufbau und Beweglichkeit
Mit gezielten Übungen kann man schon den Welpen und Junghund beim Aufbau der Muskulatur schonend unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass man ihn nicht überbelastet. Ich spreche hier von spielerischen Übungen, die das Gleichgewicht fördern oder dem Anheben einzelner Beine, Gewichtsverlagerungen, nie jedoch von exzessivem Laufen, Bällen nachjagen, etc…
Ebenso helfen Geschicklichkeitsübungen dabei, beweglicher zu werden und nicht zu versteifen.
Dabei benötigt man eigentlich kein Equipment, sondern kann nutzen, was mam in der Natur findet.
Zum Beispiel einen Baumstand, eine Erhöhung langsam hinunter gehen, Slalom durch Bäume, etc…
Ernährung
Hochwertiges Futter beugt Erkrankungen vor und ist maßgeblich für die Gesunderhaltung verantwortlich. Unter dem Punkt Ernährung gehe ich genauer darauf ein.
Pflege des Haarkleides, der Krallen und Ohren
Ein verfilztes Haar, zu lange Krallen oder mit Haaren verstopfte Ohren beeinträchtigen das Wohlbefinden des Hundes.
Mit regelmäßiger Pflege können unliebsame Begleiterscheinungen wie Hautirritationen durch Verfilzungen, Ohrenentzündungen oder Fehlbelastungen des Bewegungsapparates durch zu lange Krallen verhindert werden.
Zahngesundheit
Eine artgerechte Ernährung fördert die Zahngesundheit. Zudem kann man mit der Zugabe von Enzymen Zahnstein präventiv vorbeugen. Wichtig ist, dass der Hund regelmäßig etwas Gesundes kauen darf! Kauen ist außerdem am Stressabbau beteiligt.
Zahnstein und daraus entstehende Entzündungen sowie starker Geruch sind nicht nur ein kosmetisches Problem. Hunde leiden still unter Zahnschmerzen und unbehandelt können schwerwiegende Folgeerkrankungen entstehen.
Wenn die Ernährung stimmt, reicht es für üblich, ab und zu mit einer Kinderzahnbürste Verfärbungen zu entfernen. Ist der Zahnstein fortgeschritten, gibt es die Möglichkeit den Zahnstein abtragen zu lassen (teilweise auch ohne Narkose), bei schwerwiegenden Problemen hilft es nur mehr, die Zähne unter Vollnarkose sanieren zu lassen. Dies gilt es jedoch bestenfalls zu vermeiden.
Vermeidung von Toxinen
Überimpfung sowie die prophylaktische Verabreichung von Entwurmungsmitteln können den Organismus des Hundes schwächen. Gerne berate ich Sie zu diesem Thema ausführlich.
Es ist wichtig selbstständig zu recherchieren und zu hinterfragen. Nachdem Sie umfassende Informationen zu Impfungen, etc.. eingeholt haben, können Sie immer noch entscheiden.
Ebenso Vorsicht geboten ist bei der Zeckenprophylaxe. Hier bedarf es Fingerspitzengefühl und es muss von Fall zu Fall unterschieden werden.
Auch chemische Präparate verhindern den Zeckenbiss und somit die Ansteckung mit bestimmten Krankheiten nicht.
Daher ist es wichtig ein zeckenunfreundliches Milieu zu schaffen, sodass diese gar nicht erst anbeißen.
Bestimmte Kräuter als Zugabe zum Futter, Öle und natürliche Sprays haben sich sehr bewehrt. Gerne gebe ich Ihnen Empfehlungen. Ein Zuviel an Chemie schwächt das Immunsystem und öffnet Allergien Tür und Tor.
Stress
Stress gehört zum Hundeleben dazu und ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf herausfordernde oder ungewohnte Situationen.
Dauerstress hingegen macht krank.
Stressoren sind von Hund zu Hund unterschiedlich. Hier gilt es genau zu beobachten, was dem Hund zumutbar ist und was nicht.
Körperliche Betätigung
Pudel haben Power und betätigen sich auch sehr gerne körperlich. Nichts geht über eine schnelle Runde düsen oder das Toben mit Artgenossen. Wie bei allen Dingen gilt es auch hier Maß zu halten und abzuschätzen, was optimal für seinen Hund ist.
Geistige Betätigung
Pudel sind außerordentlich intelligent und möchten auch gefordert werden. Sie sind für nahezu jede Betätigung zu beigeistern und freuen sich, wenn man mit ihnen “arbeitet”. Es gibt unzählige Möglichkeiten (von der klassischen Unterordnung bis hin zum Agility, Mantrailing, Fährte, Dummyarbeit, etc..). Finden Sie heraus, was Ihnen beiden Spaß macht und achten Sie auch hier wieder darauf, nicht zu überfordern.
Bedürfniserfüllung
Schnüffeln ist ein Grundbedürfnis. Ein Hund muss unbedingt die Möglichkeit haben, in Ruhe dieser Tätigkeit nachzugehen. Der Spaziergang sollte auf den Hund ausgerichtet sein. Man sollte dem Hund täglich das Erkunden im Freilauf (wo erlaubt und mit gutem Ruckruf) oder an langer Leine ermöglichen. “Rasch um den Block zu hetzen” stellt keinen angemessenen Spaziergang dar.
Ruhe und Schlaf
Ruhe und Schlaf sind wichtige Grundbedürfnisse, die unbedingt sichergestellt werden müssen, damit ein Hund entspannt durch den Alltag gehen kann. Gerade bei Welpen und Junghunden wird oft unterschätzt, wie viel Ruhe sie eigentlich benötigen.
Als Richtwerte beim gesunden erwachsenen Hund werden etwa 15-20 Stunden genannt (davon ca. acht Stunden im Tiefschlaf), beim Welpen 20 Stunden.
Auch wenn es so scheint, als hätte der Welpe endlos Energie, so ist diese Unruhe oftmals nur ein Ausdruck des mangelnden Schlafes und der Überforderung.
Wie viel Beschäftigung braucht nun der Hund täglich?
Es ist schwierig pauschale Aussagen zu treffen, da nicht jeder Tag gleich ist. Ich kann an dieser Stelle lediglich meine eigenen Erfahrungen teilen:
Wir spazieren eine gute Stunde pro Tag durch Wald und Wiesen in einer für die Hunde sehr ansprechenden natürlichen Umgebung. Sie schnüffeln in Ruhe und erkunden gelassen die Umwelt.
Zudem kommen gemeinsame Spielzeit im Garten, Gassigänge sowie ca. 20 Minuten Training jeglicher Art (Schnüffelspiele, Tricksen, Unterordnung,…)
An Tagen, an denen wir auswärts trainieren (Hundeschule, etc..), fällt das Training zuhause weg.
Wie schon gesagt, es handelt sich um Richtwerte.
Achtung: Dies gilt nicht für Welpen!
Lesen Sie hierfür: Ein Welpe zieht ein
Zum Thema Kastration
Ohne vorliegende medizinische Indikation sollte man seinen Hund nicht kastrieren lassen.
Eine Kastration darf nicht als Prophylaxe gegen das Auftreten bestimmter Erkranungen gesehen werden, denn ganz im Gegenteil schädigt frühe Kastration oft die Gesundheit. Frühkastration bedeutet entwicklungswichtige Hormone “zu entfernen”, bevor Körper und Geist ausgereift sind. Bitte machen Sie sich ausführlich mit dem akutellen Stand der Wissenschaft zu diesem Thema vertraut, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Bequemlichkeit seitens der Besitzer ist keine Grundlage für eine Kastration.